Schon einmal bin ich vor ca. 2 Jahren aufs Schwarzhorn um den Sonnenuntergang zu erleben. Den Sonnenaufgang habe ich bereits etliche Male erleben dürfen. Es war im Juli und ich war überwältigt von diesem Erlebnis.
Im Wissen das es eine super Sache ist auf 3146m zu stehen und zu zusehen, wie die Sonne langsam sich vom Tag verabschiedet, entschloss ich spontan an diesem 23. September nochmals hochzusteigen.
Der Sonnenuntergang war auf 19.18Uhr prognostiziert und so lief ich um 18.00Uhr von der Flüelastrasse los. Herumtrödeln durfte ich nicht, sonst wäre die Sonne ohne mich runter. Ich legte einen Schnellstart hin, damit ich oben angekommen, noch ein wenig Zeit übrig blieb um umzuziehen. Allerdings erwartete mich später noch eine Überraschung. Unterwegs musste ich noch einige Schafe aus dem Weg scheuchen, die partout nicht weichen wollten.
Zielstrebig kam ich voran. Plötzlich weit oben, erkannte ich eine Silhouette eines Steinbocks. Zuerst dache ich, ich träume! Rächte sich der Schnellstart? Es bewegte sich! Also kein Traum! Als er verschwand, war das Thema Steinbock für mich erledigt.
Auf dem Schwarzhorn zu steigen ist nicht allzu schwierig. Es hat eine Stelle, bei der man ein wenig aufpassen muss. Und ausgerechnet da standen plötzlich keine 20m vor mir 3 Steinböcke. Ich dachte wieder ich spinn. In den etlichen Malen, wo ich aufs Schwarzhorn stieg, begegnete ich noch nie einem Steinbock. Und jetzt das! Ich hatte nur meinen Weitwinkel und einen 200er Objektiv dabei. Das reichte aber um ein paar Fotos machen zu können. Dermassen nahe war ich denen. Sie standen im Gegenlicht, was nicht gerade perfekt ist für ein absolutes Top Foto. Aber das war mir definitiv egal! Ich hatte seit langem wieder so richtige Steinböck vor mir.
Vor lauter Steinböcke vergass ich fast die Sonne, die nicht auf mich wartete und so den Untergang verlangsamte wegen mir. Nun aber musste ich so richtig gas geben. Denn der Steinbockstopp war nicht geplant.
Der Weg war nicht mehr weit bis zum Gipfel und je näher ich kam desto sicherer wusste ich, das es reicht. 19:10Uhr war ich oben und hatte so trotz allem genügend Zeit, der Sonne Tschüss zu sagen.
Kaum war die Sonne weg, beeilte ich mich um möglichst noch bei genügend Licht runterzusteigen. Klar hatte ich noch zur Sicherheit eine Stirnlampe dabei. Oben hatte es noch ziemlich Schnee was zumindest am Anfang das runtersteigen vereinfachte. Auch beim runtersteigen gab es noch eine kleine Überraschung. Ein Geräusch erweckte meine Aufmerksamkeit und tatsächlich liefen ein paar Meter vom Weg Schneehühner herum. Auch denen sagte ich Tschüss und wünschte eine gute Nacht.
Als ich beim Auto ankam, sah ich fast nichts mehr ausser den superschönen klaren Sternenhimmel. Ich war froh, unten zu sein und war sehr dankbar für die letzten ca. 2 1/2 stunden. Der Sonnenuntergang ist für mich viel intensiver und faszinierender als der Aufgang!
Hier die Fotos…..