Einzigartige Gelegenheit ein Schneehuhn zu fotografieren!

Wieder mal packte mich die Abenteuerlust. Wie fast immer zieht es mich dann Hoch zum Strelapass. Ich durfte in dieser Gegend schon viel schönes erleben.
Da es letzte Woche geschneit hatte, wusste ich nicht genau wie viel Schnee es auf dieser Höhe hat. Ich überlegte, sogar evt. Schneeschuhe mitzunehmen. Entschied mich aber für meine Icebug Schuhe mit Spikes. Am Sonntagmorgen um ca. 6.30Uhr machte ich mich ohne grosse Erwartungen auf dem Weg. Von der Strelaalp bis zum Strelapass hatte es doch einiges an Schnee. Mehr als ich dachte. Ich entdeckte Schneeschuhspuren aber  auch Spuren von jemandem der ohne Schneeschuhe unterwegs war. Sehr wahrscheinlich am Tag davor.
Trotz das ich die bereits vorhandenen Spuren nutzen konnte, war es zum Teil recht mühsam vorwärts zu kommen. Je nach Schneeverwehungen sagte ich ziemlich tief ein. Tief im innern aber war ich überzeugt, dass sich die Mühe bezahlt macht. Klar sind für die Steinböcke da oben für mich immer ein Thema. Wer mich kennt, weiss es inzwischen. Zumal bald die Brunftzeit beginnt.
Diesmal aber sollte ein anderes Tier mich in seinem Bann ziehen. Ein Tier, das eher selten ist und ich überzeugt bin, nicht einfach vor der Linse zu bekommen ist. Dass dies mir gelungen ist, macht mich sogar ein wenig Stolz und viel mehr noch einfach glücklich!
Endlich auf dem Pass angekommen hielt ich zuerst Ausschau nach den Steinböcken. Nichts zu sehen. Das Schiahorn war schneebedeckt und auf dem Wanderweg Richtung Hauptertälli waren keine Steinbockspuren zu entdecken.
Ich machte mir meine Gedanken und kam zu Schluss, dass sie sich sicherlich an einem Ort hingezogen sind wo noch schneefrei ist. Von Davos aus, konnte ich am Tag davor als ich den Plan schmiedete sehen, dass bei den Lawinengalerien wenig bis keinen Schnee hatte.
Ich erinnerte mich daran und mache mich auf dem Panoramaweg Richtung Parsenn.
Plötzlich registrierte ich eine Bewegung im Schnee. Da war doch tatsächlich ein Schneehuhn in voller Winterpracht unterwegs. Ich konnte es kaum glauben! Aber eben, ein Schneehuhn sehen oder fotografieren ist zweierlei. Schnell wechselte ich das Objektiv in der Hoffnung das Huhn möge doch mir die Change geben es zu verewigen. Mir war bewusst, das es jeden Augenblick davonfliegen kann und es vielleicht die einzige Change sein wird für mich so ein Huhn zu fotografieren. 
Nun war ich bereit und meine Kamera war auf das Huhn fixiert. Meine Kamera aber hatte Mühe mit der Scharfstellung. Irgendwie logisch. Ein weisses Schneehuhn auf weissem Schnee ist einfach kein Kontrast und so kann die Kamera nichts finden um scharf zu stellen. Ich verzweifelte fast. Ich laborierte an meinem Zoomobjektiv bis es endlich klappte. Es hatte noch ein zweites Huhn wie ich feststellen durfte. 
Ich verstehe Heute noch nicht, wieso die Schneehühner nicht bei meinem Anblick sofort davonflogen. Schneehühner sind sehr scheue Tiere. Auf jeden Fall hatte ich ca. eine Minute Zeit um meine Fotos zu schiessen. Dann aber waren sie weg.
Zu Hause auf dem Computer realisierte ich erst so richtig was mir da gelungen ist! 
Höchstzufrieden lief ich weiter auf dem Panoramaweg. Und die Steinböcke? Ohne geht es bei mir halt nicht. 
In der Ferne entdecket ich einen Steinbock. Er war alleine. Natürlich überlegte ich mir wie ich dem Steinbock nähern könnte. Ich beurteilte das Gelände und entschied es bleiben zu lassen. Ich hätte einiges an Risiko auf mich nehmen müssen um da rauf zu kommen. Zumal sie vorhandenen Schneeflecken rutschig waren. Ausserdem haben die Seinböcke eine harte Zeit vor sich und können unnötige Aufregung nicht gebrauchen. 

So halt ging es über die Büschalp zurück nach Hause. 

Manchmal frage ich mich, ob diejenigen die sich die Fotos anschauen sich überhaupt vorstellen können, was es braucht um solche Bilder machen zu können. Mit meinen Berichten versuche ich eine Vorstellung davon zu geben. 
Damit will ich nicht sagen oder angeben wie gut man sein muss! Das habe ich nicht nötig!

Sagen will ich dass:
es immer eine Herausforderung ist, dazu braucht es den Willen, die Geduld, kalkulierte Risikobereitschaft, Gespür, sich mit der Natur und den Tieren zu befassen, Leistungsbereitschaft und natürlich viel Glück!