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Nachdem für Stefan Schmucki und mich letztes Jahr das grosse Saisonziel der Vasaloppet war, hiess der Saisonhöhepunkt dieses Jahr der 37. Marcialonga. Der Marcialonga findet im Trentino in den Tälern Val di Fiemme und Vale die Fassa statt. Die Renndistanz beträgt 70KM.
Am Samstag 30. Januar reisten wir zuerst nach Cavalese, dem Ziel des Marcialonga, um die Startnummer zu holen. Dann nach Predazzo, wo wir in einem Hotel Unterschlupf fanden.
Richtig testen konnten wir die Skis nicht am Samstag und so vertrauten wir uns bezüglich Wachsen der Abstosszone voll einem Tipp der Familie Krieger, dessen Sohn Stefan ebenfalls teilnahm.
Am Sonntag 31. Januar um 08.30Uhr ging das Abendteuer los! Ich startete ca. 3 Min. vor Stefan, da ich ein Block weiter vorne starten durfte. Die ersten 17Km ging es mehrheitlich hoch Richtung Canazei dem Wendepunkt.
Mir lief es am Anfang nicht so richtig! Etwas im Magen plagte mich und lies mich nicht wie gewünscht in Schwung kommen. Nach bereits 15Km hatte Stefan die 3 Min. aufgeholt und lief mir rechts vorbei. Für mich eigentlich keine Überraschung! Weiss ich doch, dass Stefan besser steigen kann als ich.
Heija Walter rief er und zog davon. Ich versuchte zwar im anzuhängen, musste aber bald einsehen, dass es besser ist den eigenen Rhythmus zu Laufen.
In Canazei wechselten wir die Talseite und ab da ging es mehrheitlich Talabwärts mit kleinen gemeinen Gegensteigungen. Nach etwa 20Km konnte ich dass, was mich die ganze Zeit plagte loswerden. Es war wie eine Befreiung und ab da begann für mich das Rennen erst so richtig. Immerhin 50Km standen noch an.
Kurz vor Predazzo nach ca. 40Km erkannte ich weit vor mir jemand, der vom Styl eingentlich nur Stefan sein konnte. Mit einer Gruppe kam ich schnell näher und als ich die gelbe Mütze erkannte, war ich mir sicher, da vorne läuft Stefan.
Mein Sommer Rollskitraining mit zig Kilometer Doppelstocktraining machte sich bemerkbar. Als ich ihm vorbei lief, rief ich ihm genau dasselbe wie er mir 25Km zuvor zu! Heija Stefan! Zu diesem Zeitpunkt war Stefan mir immer noch 3 Min. voraus. Auch er versuchte mir anzuhängen und musste wohl ebenfalls bald einsehen, dass sich der Wind gedreht hat und nun meine Stärke gefragt ist.
Der tiefste Punkt des Rennens ist Molina und ab da geht es wieder Talaufwärts. Vor allem die letzten 3 Km nach Cavalese dem Ziel, sind brutal! Knapp 300 Höhenmeter müssen da noch bewältigt werden. Vor dem Aufstieg gibt einen Toko Wachsposten. Viele Tokomänner standen bereit mit gelb Toko, um denjenigen die keinen Abstoss mehr hatten nach zu Wachsen.
Ich überlegte kurz ob ich echt auch nachwachsen soll. Denn ohne die Skis abstossen zu können, sind die letzten Kilometer tödlich und man kann nur verlieren.
Ich spürte, dass bei mir wohl noch etwas Steigwachs dran war und so nahm ich voll Risiko und lief am Posten vorbei mit der Hoffnung, es nicht zu bereuen.
Ich bereute es nicht und so kam ich wie erhofft unter 4 Stunden glücklich ins Ziel. 3.56 Std. war ich unterwegs und das reichte zum 351. Rang bei ca. 6500 Teilnehmern.
Von diesen 6500 Teilnehmern sind nur ca. ein Drittel Italiener. Über 2000 kommen aus Norwegen, über 1000 aus Schweden und knapp 1000 aus Finnland. Wahnsinn!! Unterwegs muss man nicht versuchen etwas in italienisch zu sagen. Die Chance, dass derjenige dich versteht ist klein!
Im Ziel wartete ich gespannt auf Stefan. Etwa 6 Minuten nach mir kam Stefan jubelnd wie immer ins Ziel! 9 Sekunden fehlten ihm um unter 4 Stunden zu bleiben. Er erreichte damit den 401. Rang. Stefan Krieger kam kurz nach mir ins Ziel. Er war nicht so ganz zufrieden mit dem Rennen und mit dem Ski. Das wunderte mich! Nach seinem Tip wachste ich meine Skis und war voll zufrieden!
Uns beiden gelang ein gutes Rennen und beide waren mit dem erreichten sehr zufrieden. Es war ein cooler Tag der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Am gleichen Tag fuhren wir nach Hause und genossen die Heimfahrt nach getaner Arbeit in vollen Zügen!
Eine Woche zuvor nahmen wir zusammen mit einer starken Davoser Fraktion am Roseg Masters teil, der von Pontresina ins Rosegtal führt. Nebst uns starteten von Davos Peter Bebi, Beat Stiffler und Thomas Meisser. Die Renndistanz betrug 9Km und war für Stefan und mich eine Ideale Vorbereitung für den Marcialonga!
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