Nachdem ich bereits 2x den Vasaloppet, Marcialonga und König Ludwigs Lauf absolviert habe, war es an der Zeit einer neuen Herausforderung zu stellen. Schon lange ist da der Birkebeinerrennet, der zum Worldloppet gehört und in Norwegen Kultstatus geniesst, im Kopf!
Es brauchte Glück bei der Anmeldung. Die Startplätze für Ausländer waren innert 15Min. ausgebucht. Ich wusste genau, wann das Portal für das Anmelden geöffnet wurde und war zu der Zeit zu Hause bereit, Online mich anzumelden.
Es klappte! Nicht nur für mich klappte es. Auch für Yvonne Gantenbein, Ursina Accola, Simone Bürki und Stefan Schmucki klappte es! Während die Frauen bereits im Norden waren, flogen Stefan und ich am 17. März nach Oslo. Das Empfangskomitee stand bereit uns abzuholen. Die 3 Frauen hatten von einem Bekannten in Oslo ein Auto bekommen für die Zeit über das Wochenende. Ich übernahm das Fahren und so ging es bequem per Auto zuerst nach Lillehammer und dann hoch nach Nordseter etwa 20Min. von Lillehammer entfernt. In Nordseter hatte wir für uns 5 eine Blockhütte gemietet. Wir richteten uns ein und genossen die schöne Abendstimmung mit einem feinen Essen, für das die Frauen verantwortlich waren.
Am Freitag machten wir eine kleine Langlauftour um einen Eindruck der Gegend zu bekommen. Norwegen zeichnet sich für die unendliche schöne Landschaft und die für uns paradiesisch unzähligen Langlaufloipenkilometer aus.
Den Nachmittag war für das Waxen reserviert!
Am Samstag 19. März war der grosse Tag!
02.45Uhr war Tagwache. Um 04.30Uhr mussten Stefan und ich in Lillehammer sein um mit dem Bus nach Rena, dem Startort zu fahren. Die Frauen fuhren etwas später.
Fakten zum Birkebeinerrennt: Ca. 15000 bis 16000 gehen an den Start / die Strecke beträgt 54Km mit knapp 1500 Höhenmeter / es muss ein Rucksack mitgetragen werden mit min. 3.5Kg Inhalt ( was auf eine Flucht mit dem Königskind des Birkebeiner Volkes um 1202 zurückgeht). Die Geschichte kann nachgelesen werden!
Für mich ging es um 08.15Uhr los! Tja, was dann folgte möchte ich nicht allzu genau erzählen. Leider waren die 54Km eine einzige Enttäuschung! Weder ich noch meine Skis kamen auf Touren. Ich erwischte einen Rabenschwarzen Tag!
Nach dem Rennen sassen die Enttäuschung und der Frust tief in mir drinnen! Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals in meinem sportlichen Leben mich so mies gefühlt habe. Und mein sportliches Leben dauert schon eine Weile mit vielen Glücksmomente und eben auch schon Enttäuschungen.
Wenigsten meinen 4 Mitstreitern lief es sehr gut! Ich war aber so mit mir beschäftigt, dass ich mich gar nicht für sie freuen konnte. Diesbezüglich habe ich keine Grösse gezeigt! Da muss ich wohl noch an meinem Charakter feilen!
Am Sonntag machten wir gemeinsam eine wunderschöne Tour zum höchsten Punkt der Gegend und die Umgebung liess mich auf andere Gedanken kommen.
Am Montag war dann das Norwegen Abenteuer vorbei.
Nun am Dienstag 22. März ist zumindest der Frust weg. Die Enttäuschung allerdings ist noch nicht ganz verarbeitet. Ich hoffe, dass ich aus dieser Erfahrung meine Lehren ziehen kann und so in Sachen Charakter einen positiven Schritt weiter kommen werde!
Auf 2 Seiten habe ich Fotos von der norwegischen Zeit zusammengestellt. Lust drauf…?